Wärmenetz aus erneuerbaren Energien – intelligente Lösung für die Wärme von morgen in Westhausen

Wir arbeiten seit vielen Monaten – gemeinsam mit GP JOULE WÄRME - an einem Nahwärmekonzept für Westhauen. Wir möchten unseren Bürgerinnen und Bürgern eine nachhaltige und klimafreundliche Wärmeversorgung bieten, die aus erneuerbaren Energien betrieben wird. Damit möchten wir uns unabhängig machen von internationalen Energiemärkten und die Wertschöpfung vor Ort behalten. Wir haben uns für diese intelligente Lösung entschieden, weil sie langfristig immer öfter im Vollkostenvergleich gewinnt.


Informationspapier des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz: Pflichtinformation vor dem Einbau einer neuen Heizung

Viele Menschen sind momentan unsicher, welche Heizungsart zukünftig am besten für sie geeignet ist. Derzeit verwenden etwa 80% der deutschen Haushalte fossile Brennstoffe zum Heizen, doch diese schaden dem Klima und werden immer teurer. Die Regierung will den Wechsel zu klimafreundlichen Heizsystemen vorantreiben. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat dazu ein Informationspapier erstellt:

Pflichtinformation vor dem Einbau einer neuen Heizung“. Um unser Ziel zu erreichen, bis 2045 klimaneutral zu sein, möchten wir Deutsche auch beim Heizen schrittweise auf erneuerbare Energien umsteigen.[1]

Wer jetzt in eine neue Heizungsanlage investiert, sollte daher auf eine nachhaltige und wirtschaftliche Lösung setzen und dabei besonders die lange Lebensdauer dieser Anlagen sowie eine umfassende Vollkosten-Bewertung berücksichtigen.

Zu einem Vollkostenvergleich gehören

  • Anschaffungskosten der neuen Heizung
  • Mögliche Förderung
  • Betriebs- und Wartungskosten
  • Lebensdauer der Anlage und nötige Rücklagen für die Re-Investition
  • Risiken der Preisentwicklung der Rohstoffe

Das Bundesministerium beschäftigt sich in seinem Papier auch mit möglichen (Preis-) Entwicklungen der verschiedenen Heizungen.

1.  Erdgas, Heizöl und CO2-Abgabe

Früher war der Erdgaspreis relativ stabil. Doch mit den Konflikten in der Ukraine kam es zu starken Preiserhöhungen. In Zukunft wird die CO2-Steuer den Erdgaspreis zusätzlich erhöhen: Diese soll im Jahr 2024 bei 45 Euro pro Tonne liegen und bis 65 Euro pro Tonne im Jahr 2026 steigen. Ab 2027 wird die CO2-Abgabe nicht mehr auf einen festen Preis beschränkt sein, sondern sich durch Angebot und Nachfrage auf dem europäischen Emissionsmarkt entwickeln. Da die Anzahl der jährlich verfügbaren Emissionszertifikate stetig sinkt, wird erwartet, dass der CO2-Preis und damit die Kosten für Erdgas weiter deutlich steigen werden.

2. Biogene Brennstoffe: Biomethan und Biogas

Viele Familien sehen hier die Lösung als alternativen Brennstoff für ihre Gasheizung. Doch der Markt für Biomethan oder Biogas ist sehr viel kleiner als der Erdgas- oder Erdölmarkt. Darüber hinaus wird Biomethan auch im Verkehr und in der Industrie benötigt werden. Die Nachfrage wird steigen, bei einer gleichzeitig eher geringen Kapazität.

Die Idee, einfach die Produktion von Biomethan nach oben zu fahren ist leichter gesagt als getan. Wenn wir unseren dänischen Nachbarn nacheifern wollten, die ihr Biomethan aus der Gülle ihrer Schweinehaltung gewinnen, müssten wir unsere Schweinehaltung vervielfachen. Dieses Potential wird somit weit überschätzt.[2]

3. Verfügbarkeit und Preisentwicklung Wasserstoff

Auch Wasserstoff ist eine denkbare Alternative auf den ersten Blick. Doch klimaneutral hergestellter Wasserstoff ist bis heute nur sehr begrenzt verfügbar und teuer. Die Wasserstoffproduktion wird mit großer Sicherheit in den nächsten Jahren ausgeweitet werden, gleichzeitig ist der Bedarf im Sektor Verkehr und auch in der Industrie sehr hoch. Auch hier geht das Bundesministerium aufgrund von knapper Verfügbarkeit und hoher Nachfrage von dauerhaft hohen Preisen aus.

4. Wärmepumpen als Alternative?

Dauerhaft stabile Strompreise machen die Wärmepumpe durchaus zu einer sinnvollen Alternative. Hier bleibt nur die Angst vor hohen Wartungskosten und hohen Rücklagen für den Re-Invest. Darüber hinaus sind in nicht gedämmten Altbauten oftmals Investitionen nötig, damit die Wärmepumpe effizient betrieben werden kann. Beispiele dafür sind: Vollwärmeschutz mit kontrollierten Lüftungs-Systemen, der Einbau von neuen Fenstern sowie der Einbau von größeren Heizkörpern.

Der Wärmepumpenhersteller Thermondo hat dazu eine wichtige Information veröffentlicht: Da Wärmepumpen Umweltwärme zum Heizen nutzen – also bspw. aus der Außenluft – sollte die Vorlauftemperatur eher niedrig gehalten werden. Am effizientesten arbeiten sie mit Vorlauftemperaturen zwischen 35 und 55 Grad.[3]

5. Wärmenetz aus fossilen Energien

Im letzten Jahr gab es viel negative Berichterstattung über Wärmenetze, die mit fossilen Energien betrieben wurden. Auch damit hat sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beschäftigt und eine Studie in Auftrag gegeben zum Thema, welchen Einfluss Preisentwicklungen auf den Ausbau von Wärmenetzen haben. Das Ergebnis war, dass Wärmenetze, die noch mit fossilen Energien betrieben werden, wie es heute noch in vielen Wärmenetzen der Fall ist, von schwankenden Energiepreisen betroffen sind, wenn auch weniger stark als Erdgasheizungen.[4]

6. Wärmenetze aus erneuerbaren Energien – intelligente Lösung für die Wärme von Morgen

Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien kann Strom immer günstiger hergestellt werden. Intelligente Großwärmepumpen, wie sie auch hier in Westhausen geplant sind, nutzen diesen Effekt und produzieren Wärme immer dann, wenn der Strom gerade günstig am Spotmarkt zu bekommen ist. Sie speichern die Wärme in Pufferspeichern gerade für Zeiten, wo Strom eher teuer ist und geben diese ab, wenn sie gebraucht wird. Das macht sie dauerhaft zu einer intelligenten und nachhaltigen Lösung.

Intelligente Wärmelösung für Westhausen

In Anbetracht all dieser Fakten sind wir in Westhausen sehr froh, für unsere Bürgerinnen und Bürger eine Wärmelösung zu entwickeln, die gerade langfristig im Vergleich zu anderen Heizungsarten gewinnt. Sehen Sie hier die Vorteile auf einen Blick.

Vorteile

√       0 Euro für Wartung, Reparatur und Kaminkehrer

       0 Euro für CO2-Steuer

       0 Euro für Rücklagen, da Anschlussgebühr nur einmal fällig

       Bis zu 70% staatliche Förderung für den Austausch von funktionsfähigen Heizungen

√       Preisentwicklung – weitgehend unabhängig vom Weltgeschehen

√       Versorgungssicherheit

√       Klimafreundliche regionale Nahwärme aus der Nachbarschaft

 

 Quellen:

1 https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/downloads/Webs/BMWSB/DE/veroeffentlichungen/pflichtinformation-geg.html   

2https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/nachhaltiges-wirtschaften/biooekonomie/biomasse/34063.html

3https://www.thermondo.de/info/rat/waermepumpe/vorlauftemperatur-waermepumpe/  

4https://www.energieforschung.de/de/aktuelles/news/2023/welchen-einfluss-aktuelle-preisentwicklungen-auf-den-ausbau-von-waermenetzen-haben