Rückblick: Bereits im Jahr 2019 haben Lauchheim und Westhausen ein gemeinsames Strukturgutachten zur „Abwasserbeseitigung Oberes Jagsttal“ in Auftrag gegeben. Dies vor dem Hintergrund, dass bei den Kläranlagen Westhausen, Lippach und Lauchheim in den nächsten Jahren aufgrund veralteter technischer Ausstattung erhebliche bauliche Maßnahmen für einen geordneten Abwasserbetrieb umgesetzt werden müssten, um die gesetzlichen Anforderungen langfristig einhalten zu können. Hinzu kommt eine notwendige zukunftsfähige Lösung der Personal- und Unterhaltungsfrage im Abwasserbereich für beide Kommunen.
Das Ingenieurbüro Strobel aus Abtsgmünd hat daraufhin das Strukturgutachten „Abwasserbeseitigung Oberes Jagsttal“ mit verschiedenen Varianten ausgearbeitet. Nach ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten stellte sich aus den untersuchten Varianten die interkommunale Kläranlage in Westhausen mit einer Erweiterung am bestehenden Standort als beste Lösung heraus. Das anfallende Abwasser wird hierbei aus Lippach und Lauchheim über Pumpstationen und ab Westerhofen über einen Freispiegelkanal zur Kläranlage Westhausen geleitet. Nach Umsetzung des Gesamtprojekts können die Kläranlagen Lippach und Lauchheim aufgegeben werden. Über eine Kompaktfaulungsanlage und eine Photovoltaikanlage soll für den Betrieb der gemeinsamen Kläranlage in Westhausen Eigenstrom produziert werden, um diese möglichst energieautark und klimaneutral betreiben zu können. Die Modernisierung und Zentralisierung der Abwasserreinigung durch die Stilllegung älterer Kläranlagen und den Anschluss an leistungsfähigere Klärwerke bildet einen Schwerpunkt der Landesförderung für die kommunale Wasserwirtschaft und kommt nun Lauchheim und Westhausen zu Gute. So kann mit diesem interkommunalen Projekt eine kosteneffiziente und zukunftsfähige Abwasserentsorgung dauerhaft sichergestellt werden, die auch große Vorteile für den Umweltschutz mit sich bringt.
Für den ersten großen Bauabschnitt an der Kläranlage Westhausen mit einem Investitionsvolumen von rund 11. Mio. Euro stellt das Land jetzt also einen Zuschuss in Höhe von rund 6,8 Mio. Euro zur Verfügung. Die restlichen Kosten teilen sich Westhausen und Lauchheim entsprechend den Einwohnerzahlen. Im nächsten Schritt wird nun die Planung für die Baumaßnahme ausgeschrieben. Der Baubeginn soll nach Möglichkeit noch in diesem Jahr erfolgen.