Schnelles Internet: Keine „Weißen Flecken“ mehr in Westhausen – „Graue Flecken“ sollen folgen

Westhausen. Schnelles Internet hat in Westhausen eine zweifache Bedeutung. Zum einen war die Gemeinde eine der ersten im Ostalbkreis, die sich dem „Weiße-Flecken-Förderprogramm“ mit einer Zuschussquote von 90 % anschloss. Zum anderen konnte jetzt das Projekt abgeschlossen werden und die angeschlossenen Firmen und Einwohnern haben nun das schnellst mögliche Internetnetz.

Bereits beim Amtsantritt 2018 war es für Bürgermeister Markus Knoblauch ein wichtiges Anliegen, die Bürger und Firmen mit einem schnellen und sicheren Internet zu versorgen. 2019 wurde ein Förderantrag über Kosten von 3,3 Millionen Euro gestellt, der nach vier Monaten positiv beschieden wurde. So konnte im Juli 2020 nach einer EU-weiten Ausschreibung die Planungsleistung an die örtliche Firma GEO DATA vergeben werden. Nun konnte das schnelle Internet u. a. für die Orte Frankenreute, Lippach, Lindorf, Finkenweiler und Berg offiziell in Betrieb genommen werden.

„Schnelles Internet ist wichtiger denn je,“ sagt Markus Knoblauch beim Knopfdruck. Für letztendlich knapp 2 Millionen Euro wurde dank günstiger Ausschreibungsergebnisse das Weiße-Flecken-Programm jetzt abgeschlossen. Auf die Gemeinde Westhausen entfällt ein Anteil von ca. 250 000 Euro, der Rest wurde durch Bundes- und Landeszuschüsse abgedeckt. 66 Glasfaser-Hausanschlüsse wurden realisiert, 14 Kilometer Tiefbauarbeiten waren dazu notwendig. Glasfaserleitungen mit einer Gesamtlänge von 27 Kilometer wurden verlegt und dazu 46 Kilometer Leerrohre eingearbeitet. Wo vorher nur bis zu 6 Mbit/s Bandbreite möglich waren, können jetzt bei der NetCom BW Anschlüsse bis zu 1.000 Mbit/s gebucht werden.

Michael Preiss von der NetCom BW, dem Betreiber des gemeindeeigenen Breitbandnetzes, sagt: „Der Flaschenhals ist nun aufgehoben“. Damit haben die Bewohner und vor allem das Gewerbe eine Sicherheit für die Zukunft.

Für das jetzt folgende „Graue-Flecken-Programm“ war Westhausen wiederum eine der ersten antragstellenden Gemeinden, weshalb sie erfreulicherweise noch in das „alte“ Förderprogramm aufgenommen wurde - im mittlerweile geltenden Zuschussprogramm wurden die Hürden erhöht und die Mittel gekürzt. Somit kann die Gemeinde auch hier wieder entsprechende Zuschüsse abrufen, die Zuwendungsbescheide von Bund und Land über insgesamt 90 % der förderfähigen Kosten liegen vor. 7 Millionen sollen hierfür nun investiert werden. 700 Glasfaser-Hausanschlüsse gilt es dann zu verlegen. Das wird noch eine große Herausforderung. Darin sind sich alle Beteiligten einig. Für Markus Knoblauch ist dies insgesamt eine wichtige Entwicklung: „Nach Abschluss des „Graue-Flecken-Projekts“ ist Westhausen bis an den letzten Fleck gigabitfähig“.

 

Text und Foto: Michael Scheidle, Schwäbische Post