Top-Destinationen für jede Jahreszeit
Rund um Westhausen gibt es landschaftlich reizvolle und historisch interessante Wanderziele.
Diese Wandertouren laden zum Entdecken ein:
Die Agnesburg
Die Agnesburg
Die Agnesburg gehörte wohl einstmals zu einer Kette von heute noch teilweise erhaltenen Burgen wie Hohenstaufen, Lauterburg, Oberalfingen, Kapfenburg, Gromberg, Schenkenstein, Flochberg und Oberhaus bei Nördlingen.
Diese Burgen wurden im Mittelalter von den Staufenkaisern als Verteidigungsgürtel entlang der Schwäbischen Alb erbaut und dienten zur Absicherung der wichtigen mittelalterlichen Handelsstraßen vom Donau- in den Neckarraum.
Die Besitzer dieser Burg waren einstmals die „Herren von Westhusen“. Diese bewohnten die Burg nachweislich bis zum Jahre 1403.Der letzte Nachkomme dieses Adelsgeschlechts war deren Tochter Agnes. Als diese, als letztes Glied der „Herren von Westhusen“, unverheiratet und ohne jegliche Nachkommen verstarb, hatte sie zuvor ihre großen Besitztümer, wie urkundlich erwähnt, in „holz, weyd und Fischwasser“ gestiftet und als große Wohltäterin der Gemeinde Westhausen und der Kirche vermacht.
Eine Gedenktafel über diese großherzige Spende an die Westhausener Bürger ist heute noch in der katholischen Pfarrkirche St. Mauritius in Westhausen zu sehen. Nach dem Tod der Agnes, von welcher sich auch der Name der Agnesburg ableitet und deren Gebeine unter dem Mittelgang der heutigen Pfarrkirche zu Westhausen ruhen sollen, wurde die Burg in keiner Urkunde mehr erwähnt.
Sie ist danach zerfallen und die Steine ihrer Mauern wurden später von den Bauern als Baumaterial abtransportiert.
Von der Agnesburg selbst sind daher keine Mauerreste mehr vorhanden, deutlich ist jedoch noch der die Burg umgebende Wallgraben zu erkennen.
Auf dem Agnesburg-Plateau befinden sich einige Sitzbänke und ein Tisch. So können sich müde Wanderer erholen und sich dort, falls sie was mitgebracht haben, auch etwas stärken.
Auch ein Kreuz befindet sich dort mit einem Gipfelbuch, worin sich schon viele Wanderer und Besucher eingetragen haben.
Von Westhausen ausgehend verlaufen noch heute mehrere uralte, urkundlich erwähnte Fußwege, die direkt zur Agnesburg führen. Diese Wege können nun größenteils wieder beschritten werden.
Der wohl wichtigste und bekannteste derartige Weg ist ein Hohlweg, die sogenannte „Eselssteige“. Der Sage nach sollen hier früher Esel aufgestiegen sein, um die Burgbewohner mit Wasser zu versorgen, welches sie in Fässchen am Hals trugen. Nach alten Überlieferungen stammte dieses Wasser aus dem so genannten „Glockenbrunnen“, der sich direkt unterhalb des Waldrandes auf dem Wege zur Agnesburg befand und heute durch den Autobahnbau verschüttet ist.
Auch der „Agnesburgtunnel“ der Autobahn A7 bei Westhausen erhielt seinen Namen von dieser Burg.
Wie kommt man nun als Wanderer zu dieser Burg?
Ausgangspunkt ist der Bohlerparkplatz am Waldrand von Westhausen.
Diesen Parkplatz kann man erwandern oder auch mit dem PKW anfahren.
Es gibt nun drei Möglichkeiten, die Agnesburg zu Fuß zu erreichen:
- Sie wandern auf dem unteren Weg bis zum Holzwegweiser „Eselssteige“ und gehen dann diese Steige hinauf, immer weiter bis zum Ziel.
- Sie erwandern sich die Agnesburg auf dem oberen, sonnigeren Weg und gehen ebenfalls bis zu dem Holzschild, das ihnen das unmittelbar bevorstehende Ziel durch den Wald weist.
- Der zweifellos interessanteste Weg, der jedoch einige körperliche Fitness abverlangt, ist der „Burgsteigeweg“. Auf den Ausgangspunkt dieses Weges wird ebenfalls durch ein Holztäfelchen hingewiesen. Dieser „Burgsteigeweg“ oder Pfad, der mitten durch den Wald führt, ist ein urkundlich erwähnter, uralter Fußweg, den die Burgbewohner und andere Besucher der Burg schon im Mittelalter benutzten.
Auf diesem Weg zur Agnesburg genießen sie teilweise eine herrliche Aussicht über Westhausen und eine Rundumsicht über die gesamte Umgebung.
Die Wanderzeit auf allen drei genannten Wegen beträgt ungefähr 30 bis 45 Minuten.
Der Wöllerstein
Der Wöllerstein
Der Wöllerstein ist mit 723 Metern ü. M. die höchste Erhebung auf der Gemarkung der Gemeinde Westhausen. Wer vom Ort Westhausen ausgehend, den Gipfel des Wöllersteins erwandern will, muss immerhin einen Höhenunterschied von 249 Metern überwinden.
Der Weg auf den Wöllerstein führt auf einer landschaftlich sehr schönen und anspruchsvollen Wanderstrecke stets durch den Wald und dessen Gipfel befindet sich größtenteils auf felsigem Untergrund.
Auf diesem „höchsten Berg von Westhausen“ befindet sich ein sehr schönes Gipfelkreuz.
Auch wurden dort einige Bänke und Tische zur Rast für müde Wanderer erstellt und sollte es einmal kräftig regnen, so wurde sogar eine kleine Hütte als Unterschlupfmöglichkeit nicht vergessen.
In dem Gipfelbuch, das sich ebenfalls auf dem Wöllerstein befindet, haben sich schon zahlreiche Wanderer aus allen Gebieten Deutschlands eingetragen.
In unmittelbarer Nähe, unterhalb des Wöllersteins, befindet sich ein größerer, sehenswerter Felsblock, der im Laufe vieler Jahre von einem mächtigen Baum gespalten wurde, der so genannte „Ahornfelsen“.
Interessanterweise hat der Wöllerstein als „höchster Berg“ der Gemeinde Westhausen zwischenzeitlich einen so hohen Bekanntheitsgrad erreicht, dass sogar die am 21.10.2011 in Westhausen eingeweihte neue, dreiteilbare Mehrzweckhalle, auf Vorschlag der Bevölkerung und nach Abstimmung des Gemeinderats Westhausen den Namen „Wöllersteinhalle“ erhielt.
Der wunderschöne Weg auf den Wöllerstein und der Besuch des Gipfelkreuzes lohnt sich auf jeden Fall für alle Wanderer und Naturfreunde. Ausgangspunkt ist wiederum der Bohlerparkplatz, den man erwandern oder mit dem PKW erreichen kann.
Danach geht es zu Fuß weiter über die gut ausgeschilderten Waldwege. Es gibt zwei Wanderstrecken, die aus der Wanderkarte entnommen werden können.
Als Wanderzeit muss für beide Wege eine gute Stunde eingeplant werden.
Das Schlössle
Das Schlössle
Die Burgstelle „Schlössle“ befand sich einst auf einem Felssporn der Winterhalde, oberhalb von Reichenbach.
Sie wurde erstmals anno 1240 im Güterverzeichnis des Klosters Ellwangen amtlich erwähnt und war einst Sitz des Reichenbacher Ortsadels. Zu diesem Zeitpunkt befand sie sich im Besitz des Freien Heinrich von Reichenbach.
Urkundlich erfasst wurde das „Schlössle“ auch noch in den Jahren 1260 (Kloster Mödingen) und 1283 (Kloster Kaisersheim). Erst ab dem Jahr 1354 verlieren sich die amtlichen Eintragungen über die Burganlage.
Interessanterweise existierte das in dieser Zeit auch bewohnte „Schlössle“ ungefähr im selben Zeitabschnitt wie die etwa drei Kilometer davon entfernte Agnesburg.
Der Sage nach war der letzte Herr des „Schlössle“ im Gegensatz zur edlen und mildtätigen „Jungfer Agnes“ von der Agnesburg keinesfalls ein Wohltäter für seine Untertanen in Reichenbach. Er soll diese nämlich immer wieder ausgebeutet und auch misshandelt haben. Der Volksmund berichtet hierzu, dass die Reichenbacher Bauern eines Tages, als das Maß des Erträglichen voll war, die Burg gestürmt, den Schlossherrn umgebracht und danach die Burg vollständig abgetragen hätten, sodass bis heute nur noch ein kleiner Rest einer ehemaligen Umfassungsmauer übrig geblieben ist.
Die Grundfläche des „Schlössle“ betrug ziemlich genau 35 x 45 m und sie war somit um etwa ein Drittel größer als die Agnesburg.
Leider gibt es offensichtlich bis heute keine bildhafte Darstellung über das tatsächliche Aussehen und die Form des Reichenbacher „Schlössle“. In der im Jahr 1907 aufgelegten Chronik von Dr. August Gerlach findet sich jedoch unter der Rubrik „Strafrechtspflege“ und „Freiheitsstrafen“ folgende bemerkenswerte Aussage:
„Westhausener Straftäter wurden zur Verbüßung ihrer Strafe in den Reichenbacher Turm gesperrt, der bis ca. 1691 an dem heutigen Walddistrikt „Schlößle,“ wohl als Überrest einer mittelalterlichen Befestigung, bestand“.
Diese Aussage kann auf jeden Fall als eindeutiger Nachweis des Bestehens des „Schlössle“ gewertet werden, und gleichzeitig gibt sie uns auch noch eine ungefähre Vorstellung davon, wie das „Schlössle“ hoch über Reichenbach wohl einmal ausgesehen haben könnte.
Ungefähr 50 Meter östlich des „Schlössle“ entspringt übrigens auch die Quelle des Reichenbachs in einer sich hier befindlichen Schlucht. Diese Quelle sicherte wohl einst die Wasserversorgung der Burgbewohner. Durch den Autobahnbau von 1980 bis 1986 wurde sie jedoch stark verändert und ist heute längst nicht mehr so ergiebig wie zu früheren Zeiten.
Wer sich nun aufmacht, um die „Schlössle“ – Anlage zu besichtigen, kann auf jeden Fall ohne Schwierigkeiten den früheren Standort der Kernburg ausmachen und er erhält somit auch ein Bild von deren ehemaliger Größe. Auch ein Teil des Verteidigungsgrabens der Burg kann noch problemlos aufgefunden werden sowie die teilweise unter Erde und Wurzeln liegenden, noch übrig gebliebenen Umfassungsmauerreste.
Auf dem ebenen, mit viel Immergrün bewachsenen Plateau der Anlage ist eine Schautafel angebracht, woraus man einiges Wissenswertes über die Geschichte des „Schlössle“ erfahren kann.
Auch zwei Bänke und ein Tisch wurden erstellt, damit sich müde Wanderer hier erholen können.
Der Sitz des ehemaligen „Schlössle“ ist nicht schwer zu finden. Man durchwandert Reichenbach, geht am Ortsende auf den Wald in Richtung Kapfenburg zu und nach wenigen hundert Metern schon weist ein Schild rechts ab auf den historischen Weg hin, der zum „Schlössle“ führt.
Nach ungefähr 15 Minuten Gehzeit hat man das Ziel erreicht.
Agnesburg - Wöllerstein - Schlössle
Agnesburg - Wöllerstein - Schlössle
Wer nun einen etwas weiteren Wanderweg nicht scheut, dem sei eine herrliche Rundwanderung "Agnesburg - Wöllerstein - Schlössle" empfohlen. Ausgangspunkt für diese Wanderung ist wiederum der Bohlerparkplatz.
Für diese sehr gut ausgeschilderte Wanderstrecke, für die es verschiedene Möglichkeiten gibt, sind ungefähr 2 bis 3 Stunden Gehzeit anzusetzen. Im übrigen wird auf die hier am Anfang veröffentlichte Gesamstübersichtskarte hingewiesen.
Schau- und Wandertafel
Der Altherren- Freundeskreis des TSV Westhausen hat nur einige Meter unterhalb des Bohlerparkplatzes eine Schau- und Wandertafel für die drei Sehenswürdigkeiten Agnesburg - Wöllerstein - Schlössle erstellt.
Auf dieser sehenswerten und gelungenen Wandertafel sind nicht nur die Wege zu den genannten drei Zielen eingezeichnet, nein, nun können sich alle Wanderfreunde und andere Interessenten auch noch anhand von Abbildungen und vieles mehr über diese drei schönen Wanderziele erfreuen und informieren.
Initiatoren
Initiatoren
Sieben ehemalige Fussballspieler des TSV Westhausen fassten im Jahr 2007 unter der Bezeichnung „Altherren-Freundeskreis des TSV Westhausen“ den Beschluss, die ganz oder teilweise in Vergessenheit geratenen Burganlagen „Agnesburg“ und „Schlössle“ wieder herzurichten und somit ins Bewusstsein zurückzurufen, und auch den Wöllerstein, mit 723 Metern ü.M. höchste Erhebung der Gemeinde Westhausen, der Bevölkerung näher zu bringen.
In vielen Arbeitsstunden machten sie sich auch noch daran, die historischen, teilweise verfallenen und zugewachsenen Wanderwege- und –pfade zu diesen Anlagen für jedermann wieder begehbar zu machen. Diese Wege werden vom „Altherren-Freundeskreis des TSV Westhausen“ in ehrenamtlicher Arbeit auch ständig weiterhin gepflegt und instandgehalten, zur Freude vieler Wanderer und Naturfreunde.
Bild 1 zeigt die Initiatoren und Begründer des „Altherren-Freundeskreis des TSV Westhausen“ mit dem ersten Gipfelkreuz, das sie am 27. August 2007 auf dem Wöllerstein erstellten.
Seit der Gründung des „Altherren-Freundeskreises des TSV Westhausen“ im Jahr 2007 haben sich in den vergangenen Jahren einige Änderungen in der Besetzung der Gruppe ergeben.
Einige gute Kameraden sind leider zwischenzeitlich verstorben und hinterließen eine große Lücke. Um diese Lücke zu schließen, und damit der Fortbestand der Gruppe auch weiterhin gewährleistet sein wird, konnten schon vor Jahren mehrere interessierte und tatkräftige neue Mitglieder bzw. Kameraden dazu gewonnen werden.
Der „Altherren-Freundeskreis des TSV Westhausen“ stellt sich im Jahr 2025 nunmehr wie folgt dar (Bild 2):

Untere Reihe v.l.n.r.: Franz Schirle, Edwin Schneider

Untere Reihe v.l.n.r.: Gerhard Rieger, Ernst Rapf, Herbert Brüstle, Franz Schirle, Edwin Schneider