Silvesterritt 2022 – Wunderbarer Jahresabschluss in Westhausen

Nachdem der Silvesterritt pandemiebedingt in den vergangenen beiden Jahren nur in deutlich reduzierter Form stattfinden konnte, durfte dieser am 31.12.2022 endlich wieder in gewohnter Weise gefeiert werden. Zahlreiche begeisterte Besucher und 183 Reiterinnen und Reiter aus Nah und Fern feierten bei frühlingshaften Temperaturen das traditionelle Brauchtum in Westhausen.

Der Silvesterritt geht bis auf das Jahr 1626 zurück. Hintergrund war eine Viehseuche, die die Bauern in größte Not stürzte. In ihrer Verzweiflung flehten sie den Heiligen Silvester an und gelobten, eine Kapelle zu seinen Ehren zu errichten, sollte es ihm gelingen, sie von dieser Heimsuchung zu befreien. Als die Seuche dann tatsächlich überstanden wurde, lösten sie ihr Versprechen ein und bauten - damals noch außerhalb des Ortes - Richtung Jagsthausen eine Wallfahrtskapelle. Bald kam der Brauch auf, am Namenstag des Heiligen Silvesters zu der Kapelle zu reiten und Gott mit einem Fruchtopfer zu danken. So entstand dieses Brauchtum, welches nun schon über 396 Jahre hinweg weiter fortgeführt wird.

Das Fest des Heiligen Silvesters begann mit der Pilgermesse in der Pfarrkirche St. Mauritius, die neben den Pfarrern Matthias Reiner und Josef Höfler von Domkapitular Dr. Klaus Krämer aus Rottenburg mitzelebriert wurde. Anschließend startete der Prozessionsritt, welchem sich dann die Segensfeier auf dem Rathausplatz anschloss. Dort durften Pfarrer Matthias Reiner und Bürgermeister Markus Knoblauch die vielen teilnehmenden Reiterinnen und Reiter sowie die zahlreichen Zuschauer herzlich begrüßen. Außerdem konnten der Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter, der Landtagsabgeordnete Winfried Mack und auch Landrat Dr. Joachim Bläse als Ehrengäste begrüßt werden. Feierlich umrahmt wurde der Silvesterritt von den Fahnenabordnungen, dem Katholischen Kirchenchor, dem Gesangverein Concordia, dem Musikverein Westhausen und dem Fanfaren- und Musikzug Lippach.  

Festgast Domkapitular Dr. Klaus Krämer erteilte abschließend den Reiterpilgern den Segen der heiligen Silvester-Reliquie und trug sich zudem noch in das Goldene Buch der Gemeinde ein.